Wir beide, Jana und Carmen, haben sehr unterschiedliche Wege hinter uns, die uns zu diesem Punkt gebracht haben, an dem wir nun stehen.
Der Punkt, an dem wir beide beschlossen haben, dass wir schreiben wollen, zusammen einen Blog führen wollen.
Einfach unten auf den jeweiligen Namen klicken und wir erzählen Dir unsere Geschichte. Und wir würden uns freuen, wenn Du uns einen Kommentar hinterlässt.
Ich habe bis heute eine Dauerkarte fürs Kopfkino.
Gelesen habe ich gefühlt schon immer. Anfangs mit Hilfe dieser RiRaRutsch-Kinderbücher von Margarete Rettich, in denen viele Wörter mit Bildern ersetzt worden sind, so dass Mama oder Papa den Text und ich die Bilder „lesen“ durfte. Langsam aber sicher habe ich so gelernt, wie viele Wörter zwischen den Bildern stehen, welche das sind und – oha – auf einmal konnte Klein-Carmen selbst lesen. Damit war der Schritt zum Schreiben nicht mehr weit und bereits im Kindergarten schrieb ich eigene Geschichten von „böhsen Risen“ im „Walt“. Rechtschreibung sollte niemanden abhalten. 😉
(Vielleicht erkennt ihr hier die Inspiration für die „Lilly schreibt ein Buch„-Reihe).
Als Kind wollte ich immer Autorin werden. Neben Clown, Tierärztin, Dompteurin (von weißen Tigern und Geparden) und Tierfilmerin. Autorin war definitiv unter den ersten 10 Optionen für den späteren Beruf. Dann kam das Gymnasium, ich konnte mich mit einigen Texten in der Klasse profilieren, aber die Kinderträume rutschten in eine staubige, selten besuchte Ecke im Hinterkopf. Dann kam die Uni, das Studium, die fremde Stadt und ich vergaß.
Bis meine Mitbewohnerin mich überzeugte, doch einen Theaterworkshop mit ihr zu besuchen, da gäbe es auch Clown-Kurse. Oh, ich war angefixt. Die Erinnerung an Kinderträume erwachte langsam. Ein Lichtstreifen fiel auf die staubige Ecke im Hinterkopf.
Und ihr müsst euch die Gänsehaut vorstellen, als ich erfuhr, dass es auf diesem Theaterworkshop nicht nur einen Clown-Kurs gibt, sondern auch einen Schreibkurs!
Es fing langsam wieder an. Ein Schreibkurs im November pro Jahr, während des Jahres ein paar vernachlässigbare Schreibübungen, aber die Freude auf den November war allgegenwärtig.
Ich war noch nie die Schnellste. Es hat zwei oder drei Jahre gebraucht, bis ich auf die Idee kam – warum eigentlich auf November warten? Ernsthaft warum?
Als ich keine Antwort auf diese Frage fand, suchte ich mir Schreibkurse in meiner Stadt, ging hin … kam auf Ideen, neue Idee, wunderbare Ideen, die aufgeschrieben werden mussten. Ich traf Jana und die anderen Mitglieder unserer Schreibgruppe „Die Schneekirschen“.
Ich erinnere mich, wie wir als Einzelpersonen in diesem Kurs saßen, gefühlt alle etwas scheu, unsere Texte vorzulesen, die doch ein Teil von uns sind. Sich gefühlt schutzlos diesen fremden Menschen zu überlassen. Mich gefühlt schutzlos Euch zu überlassen.
Aber so ist das nicht. Ja, die Texte sind immer zu 100% ich. Zu 100% die Version, dich zu diesem einen Zeitpunkt sein will. Ich wurde stärker und selbstbewusster während des letzten Jahres. Ich konnte so viele Versionen meiner selbst ausleben und habe so viele Versionen meiner selbst in der Pipeline, die ausgelebt werden wollen. Und mit den Schneekirschen und Jana habe ich Menschen, die das akzeptieren, respektieren und mir kontruktiv mitteilen, wo die Technik verbessert werden kann, die Aussagekraft klarer gestaltet werden kann …Aber ich weiche vom Thema ab, die Schneekirschen sind eine andere Geschichte.
Wie bin ich also zum Schreiben gekommen? Die Kurzfassung: Durch das Lesen der Gute-Nacht-Geschichten mit meinen Eltern.
Die lange Fassung: Keine Ahnung. Schicksal? Der Wunsch, mich auszuleben? Ein Theaterworkshop an der tschechischen Grenze? Kluge, fantasievolle Mitstreiter*innen?
Ich denke, die ehrlichste Antwort lautet: Wegen der Gänsehaut.
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