Serienkiller

Tragikfaktor je nach Sichtweise 2-5/5

Ihr braucht: Eine veränderte Perspektive.

Er kann ihre Angst riechen und das kräftige Schlagen ihres Herzens unter seinen Fingern fühlen. Er konzentriert sich nur darauf, blendet die dumpfen Schreie aus, die der Knebel verschluckt.

Das rhythmische Klopfen fasziniert ihn, doch noch aufregender ist es, als es diesen Rhythmus verliert, hektisch flattert, wie ein aufgescheuchtes Vögelchen in einem Käfig – und alles nur wegen ihm.

Der säuerliche Geruch der Angst vermischt sich mit dem natürlichen süßen warmen Duft ihres Körpers. Mit der Nase fährt er an ihrem Hals entlang und atmet tief ein. Er will alle Facetten dieses Parfums genießen, dabei ihre weiche Haut spüren, doch er wird gestört. Sie windet sich in seinem Griff, versucht ihn zu treten. Eine Hand hat sie befreit und kratzt alle Stellen, die sie erreichen kann. Es sind nicht viele. Doch es genügt, dass er die Geduld verliert.

Ein heißer Knoten der Wut ballt sich in seinem Magen und er verpasst dem strampelnden Körper unter ihm einen Schlag. Er wirkt. Sie liegt jetzt ganz still.

Zu still, wie er bald mit Schrecken feststellt.

Das Vögelchen in ihrer Brust ist verstummt.

Der warme Geruch wird schal.

Sie ist kaputt.

Mit einem Schrei der Wut rammt er ihr das Messer in die Brust. Doch da ist keine Leben mehr, dass ihm entgegenströmt. Nur Kälte und Tod und ein müdes Rinnsal von Blut.

Seine Zeit war vergeudet.

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