von Jana, Lesezeit < 5 Min.

Freiheit ist Musik, laut und frei unter einem sich langsam verdunkelnden Himmel.
Menschen sind anders auf Festivals. Zugänglicher. Vielleicht liegt das aber auch an mir. Ich fühle mich dort immer daheim.
Ich bin dann in einem Garten hinter einer Villa und die ganze Welt der Musik öffnet sich für mich. Ich bin wieder 13, 14, 15, das Herz voller Schmerz und Verwirrung. Die Welt grausam und kalt, nur nicht hier. In diesem Garten ist die Welt für drei Tage in Ordnung. Trotz Dauerregen, brennender Sonne, müffelnden Toitois, halbgarem Döner und ab und an musikalischen Fernwelten.
Es ist ein wunderbarer Ort, für eine Weile bin ich sicher und aufgehoben. Zuhause warten Mitschüler, unter denen ich auffalle wie ein Panda in buntem Karomuster. Und wir wissen, was passiert, wenn man 13, 14, 15 ist und partout nicht dazupassen will.
Im Garten kennt man sich. Im Garten ist man einer von vielen.
Dieses Gefühl überkommt mich immer, wenn ich an ähnlichen Orten bin. Eine kleine Bühne, Himmel, ein bisschen Grün. Auch wenn es hier nur Sträucher sind, die sich tapfer gegen die städtische Versiegelung wehren. Bunte Lichter, buntes Graffiti und dieser Schlag Menschen, den man immer dort findet, wo gute Musik gespielt wird.
Man kennt sich, selbst wenn man sich noch nie gesehen hat.
Vielleicht bilde ich mir das alles aber auch nur ein. Auf jeden Fall bin ich jetzt hier und irgendwie auch dort. Und ganz bestimmt Daheim.